tVNS®: Mit Elektrostimulation gegen Depressionen

Wie können Depressionen ohne Medikamente behandelt werden?

In Deutschland leiden ca. 8,2% der Bevölkerung unter Depressionen [1]. Das Entspricht etwa 5,3 Mio. Menschen.
Unter Arbeitnehmern sind die Zahlen noch höher: Ca. 20% oder jedem fünften Arbeitnehmer wurde schonmal eine Depression diagnostiziert und 15% der Mitarbeitenden haben einen Suizidversuch im Kollegenkreis erlebt [2].

Die häufigste Behandlungsmethode sind dabei Antidepressiva, mit denen ein Ungleichgewicht von Botenstoffen (zum Beispiel Serotonin) im Gehirn wieder ins Gleichgewicht gebracht werden soll. Unter den Medikamenten gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Wirkstoffen mit unterschiedlicher Wirksamkeit und Nebenwirkungen, wobei die häufigsten Nebenwirkungen Müdigkeit und Gewichtszunahme sind.

Eine Befragung der deutschen Depressionshilfe ergab, dass ungefähr 62% der erkrankten Medikamente und 48% Psychotherapie gegen Depressionen bekommen, 35% bekommen eine Kombination aus beidem [3].

Das eine Behandlung auch ganz ohne Medikamente erfolgen kann, zeigt uns ein Beitrag des ARD über das Gerät von tVNS Technologies, dass über elektrische Impulse den Vagusnerv stimuliert, die sogenannte transkutane Vagusnervstimulation (tVNS). Patienten gewinnen dadurch ein großes Stück an Lebensqualität zurück, da die Methode sehr effektiv ist, vollkommen auf Antidepressiva verzichtet, keine Operation benötigt und nur geringe Nebenwirkungen hat.

Was ist der Vagusnerv?

Von den 12 Hirnnerven eines Menschen, ist der Vagusnerv der längste und verbindet fast alle Organe mit dem Gehirn. Er ist ebenfalls der größte Nerv des Parasympathikus, dieser ist auch als Ruhe- und Erholungsnerv bekannt, da er für die Erholung, Stoffwechsel und körperlichen Reserven verantwortlich ist.

In der transkutanen Vagusnervstimulation wird die Möglichkeit genutzt, dass ein Ast des Vagusnervs am Ohr verläuft und elektrisch stimuliert werden kann. Das führt wiederum im Gehirn zu einer Veränderung in der Ausschüttung von Botenstoffen und hebt schlussendlich die Stimmung der erkrankten Person.

Durch die Stimulation des Vagusnervs kann ein Patient also gezielt und eigenständig seine Stimmung beeinflussen und verbessern.

Das tVNS-Gerät

Durch eine elektrische Stimulation des Vagusnervs werden kleine elektrische Impulse ans Stammhirn gesendet.

Da die Vagusnerv Aufzweigung auch am Ohr (Ramus auricularis) verläuft, ist es möglich mit dem tVNS-Gerät eine nicht invasive Behandlung zu schaffen. Über eine Elektrode, die einem Kopfhörer ähnelt, lässt sich das Gerät sehr einfach und auch angenehm für längere Zeit tragen, ohne dabei besonders auffällig zu sein.

Das Gerät hat vor allem bei Patienten einen großen Vorteil, bei denen keine medikamentöse Behandlung ihrer Depressionen möglich ist oder schlichtweg die Nebenwirkungen vermeiden möchten. Auch für andere Erkrankungen wie Long-Covid, Epilepsie oder starker Migräne wird tVNS sehr erfolgreich und fast ohne Nebenwirkungen genutzt.

Wir konnten bei MEDtech Ingenieur in der Entwicklung der Software und Hardware von tVNS bis zur Serienreife unterstützen und haben die Produktion der Geräte in unseren eigenen Fertigungsräumlichkeiten vorgenommen. Wir sind als Medizintechnikingenieure stolz, dass wir dieses Gerät mitentwickeln durften und freuen uns sehr, Betroffenen dadurch wieder ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.

Wer mehr erfahren will oder tVNS bestellen möchte, sollte auf der Webseite von t-vns.com vorbei schauen.
 

Medizinische Elektrostimulation

Ihr Unternehmen arbeitet an medizinischen Geräten mit Elektrostimulation oder Sie haben eine Idee und benötigen Unterstützung? Melden sie sich bei uns, wir unterstützen sie gerne von der Entwicklung, der Zertifizierung bis zur Produktion ihres Produktes.


Referenzen und Links
[1] https://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/presse/pressemitteilungen/archiv/2018/07_faktenblatt_depressionen.pdf

[2] https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum/deutschland-barometer-depression

[3] https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum/deutschland-barometer-depression/behandlungswege-bei-depression

Kontaktieren Sie uns!

Autor

  • Kevin Krannich

    Kevin hat eine Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation abgeschlossen und vor allem Erfahrung im Bereich des Onlinemarketings gesammelt. Er ist seit Mai 2023 bei MEDtech Ingenieur in der digitalen Außenkommunikation mit dabei.

Auch interessant:

Anforderungen an eine Software-Architektur

Die Zeiten, als embedded System einfache, dedizierte und überschaubare Aufgaben zu erledigen hatten, sind längst vorbei. Funktionen wie Bluetooth-Anbindung, Safety, Security, weitreichende Konfigurationsmöglichkeiten und Zusammenfassung von mehreren Systemen zu einem Größeren (weil die µCs leistungsfähiger geworden sind) lassen die Code-Basis schnell anwachsen. Wenn die zugrunde liegende Software-Architektur nicht dafür ausgelegt…
Getagged mit: , , , , , ,